Vortrag Mikroskopie Hagen 27.01.2024: Corona in Zeitlupe
 

 

Wenn es um die Lebewesen in tropischen Meeren geht, kommen in den Tele-Medien oder Aquarien (Zoos/ Museen)  vorzugsweise Organismen vor, die groß sind und die sich bewegen. Vornehmlich sind das zumeist Wirbeltiere wie zum Beispiel Fische, Meeressäuger oder Vögel. Dabei sind diese Wirbeltiere lediglich ein kleiner Teil von hochkomplexen, viele Artengruppen umfassende Lebensgemeinschaften, die bis heute nur zu einem Bruchteil verstanden sind. Auch wer ein (tropisches) Meeresaquarium betreiben möchte, weiß um die Komplexität dieses Unterfangens.
Wirbellose Tiere (z.B. Korallen, Weichtiere oder Würmer) jedoch stellen (neben den Pflanzen und Algen) den weitaus größeren Teil der im Korallenmeer lebenden Organismen dar, sowohl was die Arten-/ Individuenzahl, als auch ihre Biomasse angeht.

Ich habe schon an anderer Stelle über den ästhetischen Reiz und die Vielfalt der Formen und Farben der Wirbellosen berichtet. Und auch, was ihre Biologie/ Ökologie angeht, sind diese Lebewesen derart faszinierend, dass mittlerweile weltweit ein sehr großes Interesse besteht, diese Organismen kennenzulernen.  Selbstverständlich haben Reiseunternehmen diesen Markt erkannt (siehe auch entsprechende Messen wie z.B."Boot" oder ,,Interdive") und bieten Tauchreisen in solche Gebiete (und spezielle Resorts) an.

Die Makrofotografie solcher -weitgehend kleinen- Organismen unterscheidet sich deutlich von der Makrofotografie an Land und auch von der UW-Fotografie von Großtieren und funktioniert somit nur unter besonderen technischen und logistischen Bedingungen. Deshalb haben sich viele Resorts im Korallenmeer darauf spezialisiert, biologisch interessierten Menschen beim Beobachten und Fotografieren dieser faszinierenden Lebewesen qualifiziert zu helfen.  Solche Tauchspots mit entsprechenden Lebewesen und die dortigen Resorts sind, auch durch die sozialen Netzwerke, teilweise weltberühmt.

Nach der Unterbrechung durch die Corona-Pandemie möchte ich nun einige neue ,,Entdeckungen" und Erkenntnisse aus Reisen der letzten 3 Jahre durch entsprechende Bilder präsentieren.  

Da ich mich aber während des weitaus größten Teils des Jahres mit dem ,,Leben im Wassertropfen" mittels Stereolupe und Mikroskop beschäftige,  stellen sich beim Tauchen im Korallenmeer automatisch Vergleiche zwischen dem Lebensraum Süßwasser und dem marinen Milieu ein, und damit ergeben sich auch weitere Fragen zur Biologie und Ökologie der beobachteten Lebewesen. Um diese beantworten zu können, ist somit der Einsatz eines Mikroskops naheliegend bzw. erforderlich.   Im letzten Jahr ergab sich dann die tolle Gelegenheit, in einem meeresbiologischen Institut in Bali sowohl tauchenderweise als auch mikroskopisch zusammen mit anderen Wissenschaftlern ,,arbeiten" zu können. Auch im Frühjahr 2024 habe ich in Sulawesi mit einem Meeresbiologen mikroskopisch zusammengearbeitet, dort allerdings mit einem speziell konzipierten Reisemikroskop. Aus praktischen beziehungsweise technischen Gründen (Fluggepäck und maximales Gewicht) ergeben sich für ein solches Reisemikroskop nämlich einige spezielle Eigenschaften, die dieses Mikroskop

1.von dem technischen optimalen Mikroskop, was man zu Hause quasi unter Laborbedingungen einsetzt, 
und
2. auch einem ,,normalen" Reisemikroskop
deutlich unterscheiden.  Dasselbe gilt auch -zumindest teilweise- für die Probennahme im Meer. 
Einige Erfahrungen aus dem Einsatz dieses Mikroskops und einige vorläufige Ergebnisse aus verschiedenen Lebensräumen sollen vorgestellt werden.

 

Ein pdf des Vortrags ist hier als Download verfügbar:

UW-Makro-und MikroFotografie (400 MB)

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